für uns im Umweltinstitut war 2023 das Jahr, in dem wir den Südtiroler Pestizidprozess endlich zu den Akten legen konnten: Das Gerichtsverfahren gegen uns endete zwar bereits 2022 mit einem Freispruch, doch waren uns im Rahmen des Prozesses die Spritzbücher von fast 700 Südtiroler Obstbetrieben in die Hände gefallen. Ein Datenschatz, den es mühsam auszuwerten galt. Unseren Bericht darüber konnten wir schließlich im Januar veröffentlichen. Das eindrückliche Ergebnis unserer Analyse: In dem Jahr, in dem wir wegen unserer Kritik am hohen Pestizideinsatz in Südtirol angezeigt wurden, sind die Apfelplantagen im Vinschgau durchschnittlich 38 Mal mit Pestizidwirkstoffen behandelt worden!
So schloss sich für uns der Kreis und wir konnten nicht nur ein für alle Mal beweisen, dass unsere Kritik an „Pestizidtirol“ absolut berechtigt gewesen war, sondern auch ein abschreckendes Signal an diejenigen schicken, die Kritiker:innen mit missbräuchlichen Klagen mundtot machen wollen: Schließlich war die Südtiroler Apfelwirtschaft nicht nur daran gescheitert, uns mit ihrer juristischen Attacke zum Schweigen zu bringen, sondern hatte durch ihre Klagen sogar unbeabsichtigt für mehr Transparenz über ihren gefährlich hohen Pestizideinsatz gesorgt.
Dieser großartige Erfolg wäre ohne die Hilfe unserer Unterstützer:innen jedoch niemals möglich gewesen! Nur weil Menschen wie Sie hinter uns standen, konnten wir uns vor Gericht verteidigen und die aufwendige Auswertung der Südtiroler Spritzhefte bewältigen. Wie uns das gelungen ist, erzählt der Autor und Filmemacher Alexander Schiebel in seinem neuen Buch „Gift und Wahrheit“, das den Südtiroler Pestizidprozess aufrollt, in dem er mit uns auf der Anklagebank saß.
Im Interview mit Alexander Schiebel und unserer Referentin Veronika Feicht erfahren Sie, wie wir uns gemeinsam zur Wehr gesetzt haben und was man grundsätzlich gegen solche Einschüchterungsklagen tun kann. |