immer mehr Menschen kündigen ihren Gasanschluss und wechseln zu klimafreundlichen Heizungen. So war 2023 das bisher absatzstärkste Jahr für Wärmepumpen, gleichzeitig werden immer mehr Gebäude an ein Fernwärmenetz angeschlossen. Das markiert einerseits eine Zeitenwende auf dem Heizungsmarkt. Andererseits ist es ein Problem für diejenigen, die noch eine Gasheizung besitzen. Denn die Kosten für die Instandhaltung des Gasnetzes müssen künftig unter immer weniger Kund:innen aufgeteilt werden. Laut Agora Energiewende könnten diese Netzentgelte bald bis zu 16-mal höher sein als aktuell.
Auch für die Energieversorger wird der Betrieb der Gasnetze bald nicht mehr rentabel sein. Darum denken schon jetzt einige von ihnen darüber nach, ihr Gasnetz in absehbarer Zeit stillzulegen. So auch die Stadtwerke Augsburg – was Boulevardmedien prompt nutzten, um Ängste vor einer unangekündigten Abschaltung des Gasanschlusses zu schüren. Die Stadtwerke Augsburg stellten sofort klar, dass eine unangekündigte Stilllegung nicht beabsichtigt sei. Dennoch zeigt dieses Beispiel, dass die Entwicklungen auf dem Heizungsmarkt verlässliche Regeln erfordern, um Gas-Kund:innen vor explodierenden Netzentgelten und steigenden Brennstoffpreisen zu schützen. Die EU hat deshalb jetzt vorgegeben, dass ihre Mitgliedsstaaten genau solche Regeln festlegen müssen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz hat daraufhin reagiert und ein Ideenpapier veröffentlicht, welches erstmals wichtige Regeln für Stilllegungspläne von Gasnetzbetreibern diskutiert.
Gerade aus Sicht der Haushalte, die noch eine Weile mit Gas heizen werden, sind die aktuellen Planungen der Bundesregierung sehr zu begrüßen. Denn sie sollen es Gas-Kund:innen ermöglichen, mit genug Vorlauf ihre Energieversorgung auf alternative Heizlösungen umzustellen. Ausführliche Hintergründe zu den aktuellen Vorbereitungen auf den Gasausstieg und was diese für Verbraucher:innen bedeuten, erfahren Sie in unserer aktuellen Meldung: |