schon bald könnten in Reichling nahe des Ammersees die Bagger durchs Dorf rollen: Denn in der beschaulichen Gemeinde soll nach Gas gebohrt werden. In rund drei Kilometern Tiefe lagern mutmaßlich 500 Millionen Kubikmeter des dreckigen Klimakillers, die in den nächsten 10-15 Jahren gefördert werden sollen. Ein 40 Meter hoher Bohrturm soll bereits im September errichtet werden. Die Anwohnenden fürchten um ihr Grundwasser, denn die Bohrstelle liegt nur etwa 200 Meter von der Trinkwasserquelle des Ortes entfernt. Es wäre die erste Gasbohrung in Bayern seit über einem Jahrzehnt.
Und auch vor der Nordseeinsel Borkum werden derzeit neue Gasbohrungen vorbereitet. Wir blicken mit großer Besorgnis auf diese Vorhaben, denn sie stehen im krassen Widerspruch zu den Klimazielen Deutschlands bis 2045 klimaneutral zu werden. Zudem werden durch die neuen Bohrungen unnötige und gravierende Umweltrisiken in Kauf genommen, die mit der Förderung des fossilen Gases einhergehen. Auch für die Anwohnenden in den betroffenen Gebieten bedeuten die Bohrungen hohe Einschränkungen in der Lebensqualität.
Die gute Nachricht ist: Im Norden wie im Süden der Republik regt sich bereits Widerstand gegen die neuen Gasbohrungen. So kämpft in Reichling eine Bürgerinitiative dafür, den für September geplanten Start der Probebohrungen noch zu stoppen, um ihr Dorf und die umliegenden Naturschutzgebiete zu schützen. Neben Umweltverbänden haben sich bereits der Landrat und der Gemeinderat gegen die Bohrung ausgesprochen. Das macht uns Hoffnung, dass die Bohrung noch gestoppt werden kann.
Darum schließen auch wir uns dem Protest an und fordern: Kein neues Gas – weder am Ammersee noch vor Borkum!
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