Jahr für Jahr gelangen abertausende Tonnen gefährliche Ackergifte in unsere Umwelt. Ende 2022 kündigte das Bundeslandwirtschaftsministerium deshalb ein Pestizidreduktions-Programm an. Mit großer Verzögerung stellte Landwirtschaftsminister Özdemir letzte Woche das „Zukunftsprogramm Pflanzenschutz“ vor. Die begriffliche Abschwächung des ursprünglichen Namens gibt einen Vorgeschmack auf die Inhalte des 12-seitigen Dokuments.
Zwar bleibt Özdemir auf dem Papier bei seinem Ziel, den Pestizideinsatz bis 2030 zu halbieren – ein erfreulich klares Bekenntnis zur europäischen Farm-to-Fork-Strategie. Doch Papier ist geduldig und wirksame Maßnahmen sowie Zeitpläne zur Umsetzung fehlen. Es wird weiterhin nur auf Freiwilligkeit gesetzt, ordnungsrechtliche Vorgaben wie Verbote für besonders schädliche Stoffe möchte das Landwirtschaftsministerium überhaupt nicht einsetzen. Wichtige Punkte wie ein verbesserter Schutz unseres Trinkwassers vor Pestiziden sind komplett aus dem Programm gestrichen worden.
Mit diesem „Zukunftsprogramm“ werden wir die dringend nötige Pestizidreduktion nicht erreichen. Trotz dieses Rückschlags lassen wir uns nicht entmutigen und setzen uns weiterhin für eine umwelt- und gesundheitsfreundliche Landwirtschaft ein.
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