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Eine Sanduhr mit pinkem Sand steht im Vordergrund. Im Hintergrund sind transparente Kanister auf einer stilisierten Europakarte zu sehen.

Gefährliche Pestizide in der Endlosschleife!

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seit Langem beobachten wir, dass in Deutschland und der EU Pestizide eingesetzt werden, ohne dass ihre Risiken nach aktuellem Stand der Wissenschaft geprüft wurden. Allmählich erhärtete sich für uns der Verdacht: Die sogenannten „technischen Verlängerungen“ im EU-Pestizidrecht könnten systematisch ausgenutzt werden, um gefährliche Stoffe über ihr Ablaufdatum hinaus auf dem Markt zu halten. Doch wie viele Pestizide werden tatsächlich ohne aktuelle Risikoprüfung immer weiter zugelassen? Und wie groß ist die Gefahr für Umwelt und Gesundheit?

 

Um Klarheit zu schaffen, gaben wir eine wissenschaftliche Auswertung bei einem renommierten Pestizidexperten in Auftrag. Dank der zahlreichen Spenden unserer Unterstützer:innen können wir die Ergebnisse nun veröffentlichen. Das Ausmaß des Skandals hat uns selbst überrascht: Rund 88 Prozent der 2023 in Deutschland verkauften Pestizidmenge waren ohne aktuelle Risikoprüfung zugelassen! EU-weit waren es 2024 rund 70 Prozent der chemisch-synthetischen Wirkstoffe. Besonders brisant: Nur drei der derzeit in der EU zugelassenen Pestizidwirkstoffe wurden noch nie ohne aktuelle Risikoprüfung verlängert! Diese Zahlen lassen keinen Zweifel: Die allermeisten Ackergifte, die auf unseren Feldern landen, haben keine Bewertung nach heutigem wissenschaftlichen Stand.

Zu den Ergebnissen

Möglich macht diesen Skandal eine gesetzliche Hintertür im EU-Pestizidrecht. Eigentlich gilt: Sobald die Zulassung eines Wirkstoffs ausläuft, muss die Herstellerfirma einen Antrag stellen, damit sie das Pestizid weiterverkaufen darf. Die Behörden sollen dann auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse die Risiken innerhalb von drei Jahren neu bewerten. Doch wenn sich diese Bewertung verzögert, kann die EU-Kommission eine sogenannte technische Verlängerung erteilen. Als Ausnahmeregelung gedacht ist dies mittlerweile zur Regel geworden.

 

Besonders alarmierend: Auch erwiesenermaßen gefährliche Wirkstoffe wie zum Beispiel Chlortoluron, Pendimethalin und Flufenacet werden durch diese Praxis seit Jahren auf dem Markt gehalten – obwohl sie als krebserregend oder hormonell wirksam gelten oder sich zu sogenannten Ewigkeitschemikalien abbauen, die unsere Umwelt über Jahrzehnte belasten.

 

Für uns ist klar: Der Missbrauch der technischen Verlängerungen muss aufhören! Deshalb machen wir die Ergebnisse unserer Analyse jetzt öffentlich – und konfrontieren im nächsten Schritt die Bundesregierung und die EU-Kommission mit den Fakten und Zahlen. Denn nur mit politischem Druck können wir erreichen, dass diese Praxis endlich gestoppt wird.

 

Eine anschauliche Übersicht der Analyseergebnisse finden Sie auf unserer Website:

 

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Sophia Guttenberger

Herzliche Grüße

Ihre Sophia Guttenberger

Referentin für Landwirtschaft

Bild zeigt eine Frau, die auf ihr Smartphone schaut

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